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Westerinsel
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(Die Ära Judith Roggeveens)
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{{Midnaea-Staat|title1 = Kaisertum der Westerinsel|image1 = Westerinsel-Flagge_neu.png|caption1 = "Occidenti optimum."|hauptstadt = Oczidentia|amtssprache = Latein, Deutsch|staatsform = konstitutionelle Erbmonarchie|regierungsform = konstitutionelle Erbmonarchie|staatsoberhaupt = Kaiser Woodgrain Gerbil|regierungschef = Kaiser Woodgrain Gerbil|wirtschaftsindex = --|wirtschaftsordnung = soziale Marktwirtschaft|währung = Ein Sesterz = 100 Zentesimi|image2 = Westerinsel_politisch.png|region = Polynesien, Ostpazifik}}Das '''Kaisertum der Westerinsel''' ist ein monarchistisch regierter Staat im Ostpazifik. Etwa 3.600 Kilometer vor der südamerikanischen Westküste gelegen ist die Westerinsel nicht nur absolut isoliert, sondern auch noch stinkreich. Oberhaupt des Staates und zugleich Chef der Regierung ist der sagenumwobene Kaiser der Bleifußdynastie, Schreck der Rechtschreibverweigerer und Vorsitzender der ''Reinickendorfer Sezessionsbrigade'' Woodgrain Gerbil. Die Kultur ist stark geprägt durch den europäischen Hochadel, die Architektur besonders durch die griechische und römische Baukunst, sowie durch den Klassizismus.
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#REDIRECT [[Kaisertum der Westerinsel]]
==Geschichte==
 
Für einen Staat, der erst im 18. Jahrhundert gegründet wurde, hat die Westerinsel schon mehr durchgemacht als so manch ein älterer. Die Gründung des Kaisertums geht auf die mythische Geschichte um die niederländischen Seefahrer Jakob (1694 - 1722) und Esau Roggeveen (1695 - 1722) zurück.
 
===Gründungsmythos===
 
Diesem Mythos zufolge standen sich besagte Brüder - seit Menschengedenken Rivalen in jederlei hinsicht - erbittert gegenüber und sobald einer A sagte, musste der andere gleich Z sagen. Jakob war eher ein Mamakind, Esau eher ein Papakind. Jakob interessierten die schönen Künste, Esau die Wissenschaft. Und als die Beiden sich in ihrer Schulzeit für eine Fremdsprache entscheiden mussten, wählte Esau selbstverständlich Latein, weil es die Sprache der Wissenschaft war. Jakob dagegen verlor sich im Lesen der homerischen Epen, die in Altgriechisch verfasst wurden und so fiel seine Wahl auch zugunsten dessen aus. Am Ende der gemeinsamen Schulzeit stellte sich Esau als schulisch Besserer heraus und so musste Jakob Esaus unsäglichen Spott ertragen.
 
 
 
Innerhalb ihrer intensiven Rivalität entwickelten die beiden seltsame Ticks. Jakob zum Beispiel war kulturell extrem dem Orient hingezogen. Er liebte die Geschichten von den Persern und setzte all seine Bestrebungen auf komplett irrationale Weise mit der Himmelsrichtung Osten in Verbindung. Esau beargwöhnte das sehr, doch ehe er sich versah, tat er genau dasselbe; nur mit dem Abendland und der Himmelsrichtung Westen. Ziemliche Hirnis also.
 
 
 
Nach der absolvierten Schule schlugen die beiden gegensätzliche Richtungen ein. Jakob zog es zum Militär, genauer zur Marine, während es Esau in die Dienste der Niederlande verschlug. Anno 1721 schrieb sich der damals 27-jährige Esau für eine Expedition in die Südsee ein. Ziel war es, neues Land für die niederländische Krone zu gewinnen - und derjenige, der es schaffte, zuerst auf Land zu treffen, sollte eine dicke Prämie von satten 17.000 Gulden erhalten. Esau brauchte das Geld unbedingt, weil er davon träumte, an der Universität von Leiden die Naturwissenschaften zu studieren. Jakob bekam davon aber Wind und - angesichts seiner Erfahrung im Segeln - wollte er seinem Bruder zuvorkommen, um sich für den Spott aus ihrer gemeinsamen Schulzeit zu rächen.
 
So zog Esau schließlich unter Begleitung seiner liebenswerten Ehefrau Judith und einer kleinen Truppe von 6-7 Leuten und dem Segelschiff ''Occidens'' los, um die Südsee unsicher zu machen; allerdings nicht ohne seinem Bruder Jakob Geld für einen letzten Holland-Döner abzuluchsen - eine damals aufkommende und sehr beliebte kulinarische Begegnung der dritten Art, die aus einem Teigfladen mit Salat, Käse, Spinat, Zwiebeln, Rotkohl, Hühnerfleisch und Haschischbröseln bestand. Ja, '''Haschisch'''. Diese Holländer...
 
 
 
Jakob, schwer erzürnt über die kleinkriminelle Unart seines Herren Bruders, stach noch am selben Abend mit dem Segelschiff ''Aithiopia'' in See, um seinen Bruder <s>hart zu finden</s> auf sicherer Entfernung zu verfolgen. Anfang des Jahres 1722 beschlich Esau an einer Zwischenstation, dem Hafen von Lissabon, das Gefühl, nicht allein zu sein. Der Verdacht bestätigte sich, als Esau, kurz nachdem die eigenen Segel zur Abfahrt gesetzt worden waren, ein kleines Segelschiff bemerkte, dass sich offenbar hinter einem Felsen im Meer versteckt hatte. Esau behielt das Schiff im Auge und als er bemerkte, dass es seiner Entdeckerbande folgte, zählte er 1&1 zusammen.
 
 
 
So folgte Jakob seinem Bruder bis nach Chile, wo sie die Nacht in einem Gasthaus am Hafen von Valdivia verbrachten. Esau, der die verfolgerischen Absichten seines Bruders seit längerer Zeit beobachtete, nutze Jakobs Irrglauben aus, bisher nicht entdeckt worden zu sein. In dieser Nacht schlich sich er sich auf Jakobs Segelschiff und klaute den schlafenden Seemännern - einschließlich Jakob - ihr ganzes Geld. Am nächsten Morgen war Jakob deswegen so abartig sauer, dass er fast Steine zerbeißen konnte und seinem Bruder unsägliche Schmerzen zufügen wollte. Die Verfolgung ging nun, erbitterter als zuvor, weiter.
 
Am 17. Juli 1722 ging die jubelnde Besatzung des Segelschiffs ''Occidens'' schließlich an der Nordküste der Westerinsel, am heutigen Ufer der Kleinstadt Juliusfälle, vor Anker. Jakob und seine Truppe umschifften die Insel hingegen entlang der Süd- und Westseite und ließen sich in sicherem Abstande ein Stück nördlich des heute als Jakobsberg bekannten inaktiven Vulkans Ranu Kau nieder, wo sich heute die Hauptstadt Oczidentia befindet. Innerhalb der nächsten knappen Woche suchte Esau nun jede Nacht die ganze Insel nach seinem Bruder Jakob ab. In der Nacht vom 19. zum 20. Juli 1722 gelang Esau nun ein Geniestreich: Er schaffte es, das Lager Jakobs und seiner Leute der gesamten Käse- und Haschischvorräte zu berauben. Sie rollten ihre ganzen Vorräte in ihr eigenes Lager und feierten eine dicke Party mit Gouda, Freude und vielen geröteten Augen. Die Party war über die ganze Insel zu hören und als Jakob schließlich wach wurde und bemerkte, dass Esau ihm wieder ein Schnippchen schlug, platzte ihm die Hutschnur entgültig. Als die Party vorbei war und alle schliefen, schlich sich der - nun nicht mehr ganz bei Verstand seiende - Jakob ins feindliche Lager und nahm Rache. Er betrat Esaus Zelt und nahm seinen schlafenden Bruder in der Schwitzkasten und noch ehe Esau bemerkte, was los war, spannte Jakob ein einziges Mal seine durch den Militärdienst gestählten Armmuskeln an und bescherte seinem Bruder damit einen erstklassigen Genickbruch. Esau war damit offiziell Vollmitglied im Club der toten Seefahrer.
 
 
 
Jakob wurde in den folgenden Minuten nun klar, was er da gerade eigentlich angerichtet hatte. Er hatte nicht nur eine Ehe zerstört, sondern '''seinen eigenen Bruder''' getötet. Und ungeachtet der lebenslangen Rivalität war Esau irgendwie immer das Element in Jakobs Leben, dass ihm einen Sinn zu Existieren hab; denn obgleich der lebenslangen Fehde hatte er ihn irgendwie doch lieb - er war schließlich sein Bruder. Jakob würde sich nie wieder im Spiegel anschauen können - und das wusste er. Für ihn stand nun fest, was er tun würde. Er würde seine eigene Mannschaft und die seines Bruders versammeln, ein Kaisertum zu Esaus Ehren ausrufen und seine Schwägerin Judith Roggeveen zur Herrscherin über selbiges bestimmen. Und so verfasste Jakob einen Brief, der alles erklärte und legte ihn neben die schlafende, unwissende Witwe. Die Mannschaften versammelte er, ohne Judith aufzuwecken und weihte die Matrosen ein. Anschließend ging Jakob den heute nach ihm benannten Jakobsweg zu den Klippen des Ranu Kau und sprang in den Freitod. Welch eine rührende Geschichte.
 
 
 
Judith wachte des Morgens also allein im Zelt auf, las den Brief, brach zusammen und musste in ihrem Zustand überwältigender Trauer eine Verfassung für ihren neuen Staat aushecken. Wahrlich kein schöner Morgen. Die Insel wurde von Judith schließlich Westerinsel getauft, weil die Insel an Ostern zwar entdeckt wurde, aber Esau bereits in den letzten Stunden seines Lebens der Name wegen des Namensbetandteils "Ost-" bitter aufstieß.
 
 
 
===Die Ära Judith Roggeveens===
 
In den kommenden fünfzehn Jahren regierte Kaiserin Judith mit eiserner Faust. Hauptaufgabe ihrer Politik war es, eine Kultur zu begründen und Leute auf die Insel zu holen; denn mit etwa 20 holländischen Seefahrern kann man keinen Staat führen. Sie entsandte deshalb eine Delegation nach Europa, um Leute davon zu überzeugen, die Südseeinsel zu bevölkern - mit mäßigem Erfolg. Erst, als sie persönlich nach Europa zurückreiste gelang es ihr, Leute aus dem deutschen und französischen Kleinadel mit schicken Anziehsachen auf die Insel zu locken, mit denen sie sich gleich edler vorkamen, denn ein "von" im Namen zu haben bedeutete damals jetzt auch nicht unbedingt viel. <s>Zwar mehr als heute, aber egaaal.</s>
 
Diese Vertreter des Kleinadels bildeten nun also das Fundament für die kommenden Adelsgeschlechter. Weil sich die Deutschen und die Franzosen aber nicht unbedingt verstanden hatten (wie das nun mal so ist), gab's dauernd Keile. Außerdem entbrannte ein Streit darüber, ob jetzt nun Deutsch oder Französisch Volkssprache werden sollte, denn Latein sprechen ist nicht wirklich leicht. Also wurde abgestimmt.
 
Da etwa 60% der Bevölkerung (damals bestand die Gesamtbevölkerung nur aus etwa 800 Leuten) hauptsächlich Deutsch sprach, dürft ihr auch dreimal raten, welche Sprache zur Volkssprache gewählt wurde. Die Franzosen fanden das Ergebnis dieser Wahl so zum Rückwärtsessen, dass viele wieder nach Frankreich abwanderten. Schön blöd, wenn man bedenkt, wie es damals 60 Jahre später dem französischen Adel ergehen sollte. Oh well. Aber woher soll man das auch ahnen?
 
Hauptsächlich geprägt wurde der Kulturfundus durch die Vorlieben des toten Esau. Das bedeutet: Graeco-romanischer Baustil, Latein als Amtssprache und Benennung der Straßen und Plätze nach wichtigen Kapazitäten der Wissenschaften. Der ulkigste Part war aber der, dass Judith mit dem Edikt vom 26. Januar 1734 veranlasste, sämtliche von der indigenen Bevölkerung geschaffenen Steinstatuen (Moais) so drehen zu lassen, dass sie nach Westen schauten. Das tun sie auch bis heute. Die Moais sind seitdem Siegelfigur.
 
 
 
===Kaiser Latiniculus===
 
Nach fünfzehn Jahren der Herrschens verlor sich Judith in ihrem Hobby des Gärtnerns und wollte das nun in Vollzeit tun. Deshalb machte sie 1737 ihren Platz frei. Da sie keine Kinder hatte, wurde der neue Kaiser '''gewählt''' und die Wahl fiel auf den dänischen Philologen Hennes Jensensen, der damals nur auf die Insel kam, weil die Amtssprache dort Latein war und er die Sprache voll knorke fand. Weil die arme Judith aber nur Französisch und Niederländisch richtig konnte, fiel es ihr auffallend schwer, Latein zu schreiben - geschweigen denn zu sprechen. Jensensen, dieser Sprachenjunkie, konnte dagegen Dänisch, Deutsch, Latein, Französisch und sogar das mexikanische Nahuatl nicht nur schreiben, sondern auch fließend sprechen. Da es also keine Schwierigkeiten für ihn gab, zementierte er das Lateinische entgültig als administrative Sprache ein. Genannt wurde er von seinem Volk deshalb - teils lieb gemeint, teils spöttisch - Latiniculus. Seinen Sohn Carl ließ er sogar nachträglich zu Carolingus umtaufen, der auch der nächste Kaiser wurde, nachdem Jensensen im Jahre 1761 im Suppensee im Osten der Insel qualvoll ertrank.
 
===Puppentheater und der Aufstieg der Westerinsel===
 
Carolingus war sehr zart besaitet und brach bei der kleinsten Streiterei in Tränen aus. Dem gebürtigen Preußen Güntelbert Freiherr zu Allenstein, genannt Günni, war das nicht disziplinär genug und so forderte er Kaiser Carolingus anno 1763 zu einem Schwertkampf heraus, den er ohne Mühe gewann. Des öffentlichen Frieden wegen ließ er die Bevölkerung allerdings im Irrglauben, dass Carolingus zwar noch am Leben, aber schwer an einer chronischen Kehlkopfentzündung erkrankt sei, die es ihm nicht mehr erlaubte normal zu sprechen. Güntelbert spielte den gütigen Botschafter, der den Willen des Carolingus verkündete. Durch eine Reform der Infrastruktur unter Carolingus' Namen kam der Bevölkerung die Herrschaft aber auf einmal erstaunlich gut im Vergleich zu früher vor; deshalb kamen bald die ersten Vermutungen auf, die ein Jahr später von Günni bestätigt wurden.
 
 
 
Weil er sich als Kaiser im Schlafrock eigentlich ganz gut machte, ließ das Volk ihn weiterherrschen. Und so regierte Güntelbert, genannt ''der Mannschnitter'', die kommenden 37 Jahre als gütiger aber resoluter Kaiser über die Westerinsel. Unter seiner Herrschaft florierte das bisschen Wirtschaft, das sich auf der Westerinsel damals befand, und lockte immer mehr Leute auf die Insel. Nach 20 Jahren seiner Herrschaft hatte sich die Bevölkerung nahezu verdreifacht. Später kamen noch viele Menschen aus dem europäischen Hochadel auf die Insel, weil sie Angst vor den revolutionären Vorgängen in ihrer Heimat hatten. 1796 ließ er die ''Kaiserliche Degenschar der Westerinsel (KaDeWe)'' gründen, aus dem sich die Land- und Seestreitkraft des Staates entwickelte.
 
 
 
Bereits fünf Jahre nach seinem offiziellen Amtsantritt Ende 1764 kamen diverse Gerüchte um den Kaiser auf. Man munkelte, er habe nie ein Schachspiel verloren und er sei an den mythischen Rechtschreibkriegen auf Seiten der, damals als ''Fractio Orthographiae'' bekannten,'' F''''raktion der vehementen Rechtschreibverteidiger (FvR)'' beteiligt. Heute sind sich die Historiker sicher, dass beide Gerüchte die Wahrheit waren, ersteres aber nur daran lag, dass er nie im Leben Schach gespielt hatte.
 
 
 
'''''Fortsetzung folgt...'''''
 

Aktuelle Version vom 3. August 2021, 21:27 Uhr

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