Holznachten in Mühlburg

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Holznachten in Mühlburg ist eine holznächtliche Geschichte um den Gründer des Carl-Benz-Fanclubs Old Joe.

Text

Jedes Jahr zur Holznachtszeit, da ist der Old Joe schon bereit. Mit zwanzigtausend Süßigkeitspacketen will er den Kindern eine Freude bereeten. Mit seiner Kalesche fährt er von Haus zu Haus und sieht dabei gar freudestrahlend aus. In voller Montur mit Plautze raus, die randvoll ist, von holznächtlichem Schmaus. So kriegt jeder Mühlburger Lakritzschnecken serviert, damit der Old Joe sich köstlich amüsiert. So, jetzt aber genug von den Reimen, Joe macht jetzt weiter bei den Waisenheimen. Er begab sich also in besagtes Heim der heimatlosen Kinder und gab ihnen etwas von seinem Süßigkeitenvorrat ab. Und die Kinder waren glücklich und froh, oder wie Theo Lingen sagen würde: "Frisch, fromm, fröhlich und frei." Da war Margarethe, die Leiterin des Waisenheimes, so ergriffen, dass sie es dem Joe gleichtat. Sie stürmte den nächsten Süßigkeitenhändler und schloss sich dessen Reise an. Ein alter Mann saß frierend auf dem Gehsteig, hatte kein Zuhause mehr. Da gab der Joe ihm seinen Mantel die Waisenheimsleiterin spendete dem Mann trost und lud ihn ein, im Heim zu hausen. Vor soviel Herzenswärme war der Mann so ergriffen, dass er fragte, warum sie so freundlich zu ihm wären. Und Old Joe antwortete: "Es ist der Geist von Holznachten! So nimm diese Klanghölzer, guter Mann und schlage sie aneinander, sooft zu kannst." Er reichte ihm die Klanghölzer und der Mann tat, was ihm gesagt wurde. Und den klingenden Stäben entsprang urplötzlich eine himmlische Wärme, die den Mann durchzog. Da ward er so ergriffen, dass er sich dem Old Joe anschloss. Und so zogen die drei weiter, bis sie zu einem hungernden Hund kamen. Mit eingefallenem Gesicht und herausragendem Rippenbogen lag er in der Gasse und wartete auf seine Erlösung. Als der alte Mann den Hund sah, da verschwand er kurze Zeit und kam mit einem Stück Fleisch und einem Knochen wieder. Und der Hund machte große Augen und trat langsam und schwächlich an den Manne heran, entriss ihm in Windeseile das Stück Fleisch und verkroch sich einige Schritte von ihm entfernt. Und als er das Fleisch aufgegessen hatte, da kam der Hund wieder und roch an des alten Mannes Hand. Da reichte ihm der alte Mann den Knochen und der Hund nahm ebendiesen zwischen die Zähne und rannte um den Mann herum. Und somit waren sie zu viert. So zogen die vier weiter und als sie auf der Straße standen, zitterten des Mannes Klanghölzer. Und als er sein Ohr an sie zwei Klanghölzer legte, da flüsterten sie ihm zu: "Wir sind der Geist von Holznachten. Du hast Dich ob des Leidens in Deinem Leben als herzensguter Mensch erwiesen. Schlage uns dreimal aneinander und Du hast bei jedem von uns einen Wünsche frei. Wähle weise." Da tat der Mann wie ihm geheißen und er sprach: "Ich wünschte, es hätten alle Waisen ein Heim und eine glückliche Familie." Und den Hölzern entstieg wieder die himmlische Wärme. Da machten plötzlich Männer und Frauen auf der Straße kehrt und rannten zum Waisenheim. Und der Mann sprach: "Ich wünschte, der Hund hätte ein Heim und ein glückliches Leben mit einem Besitzer, der ihm als Freund gewogen wird." Und abermals entstieg den Hölzern die Wärme. Da vernahmen die vier ein Geräusch von Hammerschlägen und Sägeraspeln. Der Hund rannte nun davon in die Richtung des Geräuschs. Und als dem Mann die Hölzer aus den Händen verschwanden, da war er immer noch so arm wie vor seinen Wünschen, doch der Mann war zufrieden mit seiner Wahl. Und Old Joe ermahnte die anderen beiden, dem Hund zu folgen. Und als sie dem Gebell zur Quelle folgten, da standen sie vor einem nagelneuen Holzhaus, aus dem das warme Licht auf den Gehsteig schien mit offenstehender Türe. Da las der Mann das Namenschild am Briefkasten und fand seinen Namen. Der Hund hieß ihn durch sein Gebell ins Haus und der Mann verabschiedete sich von den beiden anderen. Da waren Old Joe und die Waisenheimsleiterin wieder allein. Und sie verteilten Süßigkeiten bis in den späten Abend hinein und stifteten Gutes. Und ganz Mühlburg war glücklich.