Das Tagebuch des Woodgrain Gerbil

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Das Tagebuch des Woodgrain Gerbil bildet die Grundlage des berühmten Tagebuchmythos. Es wurde angeblich dem Historiker Goodgrain Werbil im Zuge einer Besessenheitsepisode durch eine höhere Macht diktiert und niedergeschrieben. Hauptperson des Tagebuchs ist der Kaiser der Westerinsel, Woodgrain Gerbil. Der Verlauf der Tagebuchgeschichte schildert ein sagenhaftes Vorkommnis innerhalb der Rechtschreibkriege, in welchen Woodgrain Gerbil einen der Hauptkommandanten bildet. Er tritt seinem Erzfeind von der Gegenpartei, Heidelgerd von Transnistrien, entgegen, der ihn schließlich in eine Falle lockt. Das Tagebuch wurde in einer verlassenen Bibliothek auf den Psi-Inseln gefunden und schließlich von einem Vertreter der Wikianischen Übermacht nach Miderde gebracht. Seitdem gilt das Tagebuch als eines der berühmtesten Schriftstücke von Miderde. Aber lest doch selbst.

(Der Tagebuchmythos ist übrigens auch von Sv verfilmt worden. Man kann ihn sich hier anschauen.)

Das Tagebuch des Woodgrain Gerbil

Wie ich zu meinem Dasein kam

Vorwort

Ich bin der Imperator der Rechtschreibung. Man nennt mich Woodgrain Gerbil. Ich bin ein Mann mit unbegrenzten Möglichkeiten. Die einen lieben mich, die anderen hassen mich. Doch sie alle kennen mich; ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht. Ein bisschen Woodgrain Gerbil steckt in uns allen. Und ich werde Rache nehmen für den Tag, an dem mir der Großmeister allen Übels, der Anführer der Rechtschreibungs-Alternations-Gesellschaft GmbH, mit der Gräte der tausend Asphyxien mein Ableben bereitete. Und so wandle ich durch die Untiefen der Welt der elektronischen Informationsübermittlung — wissend, dass meine Suche nach dem Anführer der Rechtschreibungs-Alternations-Gesellschaft möglicherweise niemals ihr Ende finden möge. Doch ich suche weiter. Immerfort. Denn ich bin Woodgrain Gerbil, der Imperator der Rechtschreibung.

Ein unbekannter Tag im Herbst, zu einer unbekannten Uhrzeit

*Es spielt aus dramaturgischen Gründen der zweite Satz Beethovens siebter Symphonie*

Heute ist der Tag gekommen. Es ist der Tag, an dem wir die Rechtschreibungs-Alternations-Gesellschaft GmbH, zur bedingungslosen Kapitulation gezwungen haben. Der fünftausend Jahre andauernde verborgene Rechtschreibungskrieg findet somit sein lang ersehntes Ende. Das Gefolge und ich wird heute abend um exakt 23:47 an den Toren zu den Katakomben der Rechtschreibsünder empfangen, um der Gesellschaft ein für alle Mal den Kapitulationsvertrag zu präsentieren. Wir haben gesiegt.

Am selben Tag am Eingang zu den Katakomben, 23:50

Wir sind in den Katakomben angekommen und sogleich beinahe freundschaftlich und im Interesse des baldig eingeläuteten Friedens von einem Deligierten der Rechtschreibungs-Alternations-Gesellschaft GmbH in Empfang genommen worden. Der Deligierte ließ im Übrigen vom Anführer die Bitte ausrichten, vor den Friedensverhandlungen mit mir zu dinieren und auf unsere bevorstehende Zukunft als zusammenwirkende Mächte, frei von Konflikten aller Art, anzustoßen. Nur im Beisein des Deligierten werde ich nun zum Speisesaal geleitet. Ich habe ihren Anführer noch nie kennengelernt. Es wird mit Sicherheit eine interessante Situation.

Im Speisesaal, 0:00

Heidelgerd von Transnistrien, der Anführer der Rechtschreibungs-Alternations-Gesellschaft GmbH ist eigentlich ein richtig lustiger Typ. Während er mir die neuesten und besten grammatikalisch- und rechtschreiblich korrekten Flachwitze des Jahres MMXIV verlas, spiesen wir von feinstem Esspapier und magerem Mindestkarpfen von Kaufland. Am besten gefiel mir bisher folgender:

„Anton, findest Du, dass ich Dir eine schlechte Mutter bin? - Ich bin Paul.“

Dieser Witz, so geschwängert von unverbesserlicher Komik, stimulierte mein Lachgetriebe fürwahr sehr. Und das beste kommt noch: Wir werden und gleich das, nach seiner Aussage, beste Lachsfilet im gesamten Virgo-Sternenhaufen einverleiben. Der Abend kann garnicht mehr besser werden.

Immer noch im Speisesaal, 0:20

Heidelgerd möchte, dass ich beim Essen aufhöre, in mein Tagebuch zu schreiben, weil das unhöflich sei. Ich bin aber eine erwachsene Person und kann mir schließlich selbst aussuchen, wann ich in mein Tagebuch schreibe und wann nicht. Jetzt schickt er einen Bediensteten, damit er mir das Tagebuch wegnimmt. Soll er nur kommen, er wird mein Tagebuch nur über meine Leic

Vermutlich immer noch im Speisesaal, 0:43

Ich ringe um mein Leben, ich röchele, würge - und schreibe nebenbei natürlich - doch dieses Ding steckt in den Abgründen meiner Luftröhre fest. Dieser niederträchtige Heidelgerd - dieser wirklich schlechte Mensch - ordnete seinen Koch an, in meinem Lachsfilet die große Rückengräte, die sagenumwobene Gräte der tausend Asphyxien, verweilen zu lassen. Dieser Schuft! Nun ist es aus mit mir. Aus die Maus. Finito. Fine. The End. Fin.

Alles wird schwarz. Doch der Lachs schmeckte so gut... Und das letzte Bild, das meine des Lebens überdrüssigen Oculi wahrzunehmen vermögen, ist dieses perverse Grinsen Heidelgerds, der sich über mich beugt und mir einen letzten Gute-Nacht-Kuss auf die Stirn gibt. Was für ein dramatischer Abschied. Jetzt will er mir schon wieder das Tagebuch wegn

Im Cyberspace, zu einer unbekannten Uhrzeit

HEIDELGEEERD! ICH WERDE DICH FINDEN! SO WAHR MEIN NAME WOODGRAIN GERBIL IST, WERDE ICH DICH FÜR DEN REST MEINER EWIGKEIT SUCHEN! MEINE RACHE WIRD SCHRECKLICH SEIN! ICH BIN ÜBERALL! IN DEN RECHNERN, IN DEN DRUCKERN, UND VIELLEICHT SOGAR SCHON IN DEINEM 42-ZOLL-LCD-FERNSEHER! MACHE DICH AUF DEIN ABLEBEN GEFASST! DENN NUN WANDELT MEINE UNSTERBLICHE SEELE DURCH DAS KOMMUNIKATIONSNETZ UNSERER WELT. DU BIST MIR AUSGELIEFERT, HEIDELGERD! SCHREIBE DEIN TESTAMENT!

P.S: Frag aber mal bitte deinen Koch, ob er mir sein Rezept für die Lachsfilet-Marinade geben könnte. Die war echt supi.

Hier endet das Tagebuch des Woodgrain Gerbil, des Imperators der Rechtschreibung. Des Königs unserer Herzen. Möge er den Heidelgerd von Transnistrien finden, damit auch seine Seele die ewige Ruhe findet. Amen.